48°12‘46.9″N 16°23’18.1″E
48.213028, 16.388369

Georgina machte sich auf den Weg zum Wasser. Sie wusste sehr genau, wo sie als nächstes nachsehen musste. Sie suchte ihren zweiten Kraftort auf. Ihr Portal in ein gutes Leben. Ein Ort zum Auftanken, ein Ort, um Ruhe zu finden, ein Ort, um ihre Gedanken zu klären. Jeder sollte einen solchen Ort haben, dachte sie bei sich. Manchmal brauchen wir alle einen Platz, um für eine Sekunde einfach nur durch zu atmen. Ein Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen. Um unsere Gedanken und Ängste zu beruhigen.

Georginas Ort befand sich am Kanal, am Ufer des Flusses. Sie hätte ihn fast nicht gefunden, so sehr hatte er sich verändert. Sie suchte nach etwas, das einem Pavillon ähnelte. Aber sie konnte nichts finden. Erst als sie auf den Boden sah, wurde ihr klar, dass der Pavillon verschwunden war. Dort, zwischen zwei Bäumen, fand sie klare Markierungen auf dem Boden. Hier hatte der Pavillon gestanden. Jetzt sind nur noch 12 Betonkreise auf dem Boden geblieben. Drei hatten ihre grüne Farbe verloren und waren mit Gras überwachsen. Bei einem Blick von oben konnte G immer noch die Form des Pavillons erkennen, der einst dort stand. Es war ein Sechseck, eine Form mit 6 Kanten. Sie erinnerte sich deutlich, als sie, im Schatten des Pavillon an diesem grünen Strand saß, ein Buch las und über den Fluss blickte. Es war ein ruhiger Ort gewesen. Ein Ort, an dem sie nichts konsumieren musste, sie konnte einfach da sitzen und sich entspannen. Um sie herum sah sie die Bars und Cafés, die begonnen hatten, den Kanal zu füllen. Die meisten waren schöne Orte, aber sie gaben nicht die Ruhe und Freiheit, nach der Georgina suchte.

Sie war sich nicht sicher, was diesen Ort verändert hatte. Es schien, als hätte der Grant auch hier Einzug gefunden, aber vielleicht war es nur die Zeit, die diesen Ort verändert hatte. Vielleicht hatten die Veränderungen der Stadt es ihrem Portal unmöglich gemacht, zu existieren. Vielleicht musste sie nur einen anderen Ort finden, um Kraft zu tanken.

G beschloss, die Überreste ihres besonderen Kraftortes zu verzaubern. Ein Zauber, der die Pflanzen zum Wachsen bringen würde. Ein Zauberspruch, der sicherstellen würde, dass niemand die Bäume oder das Gras um sie herum niederschnitt oder die Bänke in der Nähe entfernen würde. Ein Zauber, bei dem andere Menschen diesen Ort finden und nutzen würden, um sich zu entspannen und nachzudenken, oder um einfach nur das Leben zu genießen.

Sie begann an einer der Ecken des Sechsecks. Sie ging einmal herum, murmelte bei jedem Betonkreis ein Wort, und mit dem letzten lief sie schnell zum gegenüberliegenden Betonkreis mit den größtmöglichen Schritten, die sie schaffen konnte, und rief bei jedem Schritt das Wort “Hex”:

Monster–jäger schützet diese
Stadt. Ruhe, Schönheit, Bäume grün,

Spaß und Kraft!
Hex Hex Hex!

END